Los gehts!

Endlich geht es los! Die beiden Büros sind eingepackt, Filmkamera, Zeichenkram, Klamotten und zwei Instrumente. Und ja, das Auto ist gut voll! Wir fahren einen ganzen Tag durch Europa. Die Grenze zu Holland merken wir nicht, nur die Straßenbeschilderung wechselt. Genauso überraschend sind wir in Belgien. Um das wirklich zu spüren, müssen wir erst mal richtig fettige Belgische “Frites” essen, lecker und tatsächlich anders als im Rest der Welt! Und wir zahlen entspannt mit Euro.

Ich liebe Europa für diese Nähe, für das freie Reisen und das sich als Gemeinschaft fühlen. Mit unzähligen Unterkulturen. Wie viel mühsames Verhandeln, wie viele Jahre intensiver Diplomatie waren nötig, um das zu schaffen! Um aus den blutgetränkten Schlachtfeldern Europas touristische Ausflugsziele zu machen. Lasst uns weiter daran bauen und nicht populistische Parolen nach dem Motto „wir zuerst!“ nachplappern!

Wir schaffen es an dem ersten Reisetag bis nach Rouen (Normandie), übernachten dort und reisen am zweiten Tag weiter, nachdem wir einen kurzen Abstecher zur Kathedrale von Rouen gemacht haben. Eigentlich würde ich an jedem der Orte, die wir passieren, gerne anhalten und sie mir anschauen, erleben, was die Menschen hier beschäftigt, sehen, wie sie ihr Leben organisieren. Es gibt so viele Schmuckstücke! Aber wir fahren weiter, halten im Butter-berühmten Isigny-sur-Mer an, um eine Galette zum Mittagessen zu verspeisen und erreichen Cherbourg am frühen Nachmittag. Hier blühen die Ginsterbüsche an der Autobahn! Und Palmen stehen in den Grünanlagen der Stadt. Irland ist schon ganz nah. Das Einschiffen an Bord unserer Fähre der Irish Ferries ist ein Erlebnis: wir fahren durch das ganze Schiff, um auf dem Oberdeck zu parken! Kajüte beziehen, ablegen und auf geht es nach Irland während die Sonne untergeht und Himmel und Meer in ein Bad von Orange tränkt. Herrlich!

Etwas weniger herrlich ist die Überfahrt. Das Schiff rollt schon mächtig und es wird im Laufe der Nacht immer heftiger. Horizontal liegend kann man es gut aushalten und zumindest ich schlafe gut, wenn auch mein Schlaf mit verrückten Träumen bestückt ist. Am nächsten Morgen, nach einem deftigen “Full Irish Breakfast”, das wir uns zum Glück geteilt haben, ist schon hier und dort etwas Land in Sicht, wir sind in der Irischen See. Der mitreisende Yves freut sich über die “ruhige” Überfahrt: letzte Woche gab es Sturm, da war vielleicht etwas los… Hmmmm… Ich glaube, Sturm will ich dann lieber nicht erleben.

Um 11.30 Uhr legen wir in Dublin an bei schönstem Sonnenschein, fahren von Bord und lassen Dublin schnell hinter uns. Lars fährt mit unserem deutschen Auto links als wäre das schon immer so gewesen. Sehr beeindruckend. Am Nachmittag erreichen wir Cork, kaufen ein und fahren dann weiter zu unserem eigentlichen Zielort, Kilcrohane. Es wird schnell dunkel, die Straßen sind schmal und ohne jeglichen helfenden weißen Streifen, langsam sind wir etwas erschöpft von der langen Reise. Was für eine Freude, als wir gegen 18 Uhr da sind! Unsere Vermieterin Mervyn begrüßt uns, ein Feuer brennt im Kamin, das Haus ist groß und warm. Auspacken, Tee kochen. Und dann zu Eileen in den Pub, um “Hallo” zu sagen und ein erstes “Beamish” zu schlürfen. “Hello my darlings”, sagt sie, “when did you arrive?”. “A half an hour ago!” “Oh, thats fabulous, have a Beamish?” Wir sind angekommen!

Vorbei am Hamburger Hafen
Durch ein eisiges Norddeutschland
Mutig nutzen wir den Straßenatlas, um alte Fähigkeiten nicht zu verlernen.
In Belgien müssen "Frites" probiert werden.
Und schon sind wir in Frankreich!
Die Seine bei Rouen.
Rouen müsste man sich mal in Ruhe anschauen...
Galettes und ein Glas Cidre zum Mittagessen - hmmmmm!
Hier blüht schon der Ginster.
Sehr zufrieden in Cherbourg angekommen.
Die Viola kommt mit in die Kajüte. Wer weiß, wie kalt es nachts an Deck wird?
Wenn das keine Belohnung ist für 1235 km Reise durch Europa!
Der Lotse kommt an Bord.
LKW Fahrer diskutieren die Vorteile ihrer Führerkabinen.
So fühlte sich meine Nacht an...
Dann ist endlich Dublin in Sicht.
Der Poolbeg Leuchtturm ist von 1768.
Ja, links fahren...
Angekommen!
Noch mal angekommen bei Eileen im Pub.

4 Kommentare zu „Los gehts!“

  1. Avatar

    Tolle Aktion, ich freue mich für Euch. Ich war auch schon ein halbes Jahr auf einer Reise, das verändert alles.
    Glück und Freiheit
    Fliegerhorst

    1. Avatar

      Vielen Dank! Wir nehmen ja unsere Arbeit mit – ist also nicht nur alles Freiheit. Aber sehr viel. Und einfach ein anderes Umfeld. Eine andere Art und Weise, Dinge zu machen, neue Wege, andere Menschen, andere Natur… Viele Grüße nach Itzehoe!

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