Salzluft, Gezeter und Bratkartoffeln

“Diese Luft, Mama!” – Mein derzeit im Süden Deutschlands studierender Sohn kommt aus dem Schwärmen gar nicht heraus. Von der Luft, dem Wind, der Frische im Gesicht und diesen typischen Schleswig-Holstein Wolken. Wo kann man das alles besser genießen, als am Meer? Unser Genuss-Ort dieses Mal ist Friedrichskoog-Spitze an der Nordsee. Ein beschaulicher, freundlicher Küstenort, kein Sandstrand, dafür Watt bis zum Horizont und den Knöcheln, wenn gerade Ebbe ist. Das Handtuch kann man am grünen Deich ausbreiten, alternativ mietet man sich einen Strandkorb, alles ohne Strandgebühren, eine absolute Rarität an der Nordseeküste.

Ein langer Damm führt weit hinaus ins Meer, nach der vorgelagerten Vogelinsel Trischen benannt. Überraschender Blickpunkt neben vereinzelten Schiffen ist die Bohrinsel Mittelplate, denn vor der Küste liegt das größte Ölfeld Deutschlands. Wir stiefeln den Damm bis zum Ende, begleitet vom unermüdlichen Zetern und Schreien unzähliger Lachmöwen, die auf den Salzwiesen zur Linken in einer großen Kolonie brüten. Dazwischen Lerchen, Rotschenkel, Austernfischer und was da sonst noch alles dem Wind trotzt. Wir haben Glück und sehen am Ende des Damms sogar einen Seehund, der ob des Hochwassers eine Stelle zum Ausruhen sucht.

Ich liebe die Weite dieser Landschaft, den salzigen Geruch, die Vogelrufe, den Wind. Den Rücken zum Wind gedreht, versuche ich alles mit dem Pinsel einzufangen. Um ein Haar wäre mir alles vom Wind davon getragen worden, der Zeichenblock ist ein wunderbares Segel. Ein Blick nach rechts Richtung Meer läßt mich alles vor Fertigstellung schnell einpacken – eine düstere Regenwolke naht! Die Skizze habe ich zu Hause fertig gestellt.

Kurz vor den ersten Regentropfen schnell eingepackt!
Zu Hause kamen nur wenige Details hinzu.

In den salzigen Geruch des Meeres mischt sich ein anderer, würziger Geruch, sobald man diese Pflanze streift. Der Strand-Beifuß wächst üppig auf den Salzwiesen und verströmt beim Berühren ein wundervolles Aroma, das leicht an Cola erinnert. Unbedingt probieren! Er soll genauso wie Beifuß als Gewürz verwendet werden können. Das muss ich nächstes Mal unbedingt ausprobieren! Hier könnte man ihn sogar für den eigenen Garten kaufen: Rühlemanns.

Ein neuer Schauer zieht auf.

Nach so viel frischer Luft haben wir uns eine Stärkung verdient, im Restaurant meiner Freundin Wienke, die das wundervolle “Deichrestaurant Zur Spitze” betreibt. Unsere Favoriten: die leckere Kohlroulade und Schollenfilelt mit Krabben. Was auf keinen Fall fehlen darf, sind die Bratkartoffeln, denn die sind hier richtig lecker und krosch!

Unser Tipp für jeden Ausflug zur Nordsee: Immer eine Regenjacke und eine Schicht Kleidung mehr dabei haben, am besten auch eine Kopfbedeckung. Es ist IMMER kühler und windiger am Meer, als man es erwartet, und das Wetter kann ähnlich wie in den Bergen schnell umschlagen.

Zur Website der Tourist-Information Friedrichskoog: hier klicken.

Die Internetseite des Deichrestaurants Zur Spitze: hier klicken.
Oder bei Facebook: hier klicken.

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